Eine Nacht in Singapur | Episode 13

Sulawesi

Auf unserem Weg von den Malediven nach Südsulawesi hatten wir das zweifelhafte Vergnügen, 12 Stunden am Flughafen in Singapur zu verbringen. Er ist lächerlich groß, hat mehrere botanische Gärten und Schmetterlingsgärten. Es gibt in jedem Terminal ein kostenloses Kino und überall kann man sich die Füße massieren lassen. Geil. Nach endlosem Gelatsche, einem extrem geilen Burger und einer kurzen Nacht auf dem Fußboden ging endlich unser Flieger nach Makasar, Sulawesi. Von dort ging’s mit dem Taxi nach Bira, Südsulawesi…

Bira, Südsulawesi

Sulawesi

Bevor wir in Südsulawesi ankommen, steigen wir in Singapur um. Dort haben wir einen Aufenthalt von 12 Stunden und erkunden den übergroßen Flughafen. Alle Shops, die man sich nur vorstellen kann, gibt es hier. Über mehrere Terminals erstreckt sich die Entdeckungstour. Als erstes machen wir Halt bei einem Burgerrestaurant, um mal wieder etwas Deftiges essen zu können. Das fehlt vor allem Reimar nach 2 Wochen Malediven. Wir lassen es richtig krachen und haben die abgefahrensten Burger Kombinationen seit langem zwischen unseren Zähnen. Danach genießen wir den Schmetterlingsgarten, den Garten voller Sonnenblumen und voller Kakteen. Abgefahren, was es hier alles gibt. For free kann man in zwei Kinos gehen und man hat überall verschiedene Schlafbereiche mit Liegen und leiser Musik. Kleine Springbrunnen als Deko und das Beste sind die Waden- und Fußmassage Geräte. Wir laufen einen der 50000 Gänge entlang und plötzlich sehen wir in der Ecke diese Massagegeräte und rennen sofort auf sie los. Niemand benutzt sie, was für uns kaum zu glauben ist. Schuhe aus und los geht’s. Es ist genau das Richtige, denn durch längere Flüge schwellen unsere Füße und Waden immer stark an. Da ist genau so ein Teil das Richtige.

Nach ein paar Stunden Schlaf auf den Bänken des Flughafens geht es in den nächsten Flieger nach Makassar, die Hauptstadt von Sulawesi. Wir buchten im voraus eine Unterkunft in der südlichsten Kleinstadt namens Bira. Ein Fahrer holt uns ab und wir verbringen nun 6 Stunden im Auto in Richtung Meer. Den Großteil der Fahrt verpennen wir. Wir kommen relativ schnell an billige SIM Karten mit direktem Internet. Das ist hier echt super einfach. Eine SIM Karte mit 12GB für 6€ und das direkt ohne Vertragsunterzeichnung oder ähnlichem Quatsch.

Angekommen in unserer Unterkunft und wir sind nur am Staunen. Unsere erste Unterkunft mit einem eigenen Bungalow. Wir lieben es auf dem ersten Blick. Auf dem Gelände in Bira, direkt am Meer gibt es 4 Bungalows mit einem kleinen Restaurant und Sonnenliegen. Die Bungalows sind direkt am Strand. Weißer Sand und türkises Wasser lachen uns an. Die Familie, die die Kaluku Cottages leitet ist sehr freundlich, spricht leider kein Englisch aber kocht unglaublich gut. Das Frühstück ist a la carte und ebenfalls super lecker. Hier in diesem kleinen Paradies verbringen wir eine Woche. Was passiert in so einer Woche? Nicht viel… Wir geniessen dieses Paradies in vollen Zügen. Gehen baden, chillen auf unserem Balkon in der Hängematte und planen die weitere Reise. In der Zeit, in der wir hier sind, beginnt der Ramadan. Sulawesi ist überwiegend muslimisch und hat einmal jährlich diesen Fastenmonat. Das bedeutet für uns, dass wir bis Sonnenuntergang kaum offene Lokale auf der Straße finden und im Hotelrestaurant Essen dürfen, aber nur bei heruntergezogenen Rollos, sodass es für die Öffentlichkeit nicht störend wirkt. Nach Sonnenuntergang wird das Fasten gebrochen, sodass man für das Abendessen auch im Dorf essen gehen kann.

Wir freuen uns schon die ganze Zeit darauf, uns einen Roller auszuleihen und die Gegend zu erkunden. Das ist immer wieder ein Highlight in Indonesien. Also auf geht’s… Die Gegend um Bira herum ist traumhaft schön. Die Architektur ist geprägt von Häusern, die auf Stelzen gebaut sind, mit Spitzdächern und bunten Fassaden. Wir entdecken kleine Fischerdörfer im Nirgendwo und lernen Schiffsbauer kennen, die übergroße Urlaubsschiffe per Hand am Strand zusammen schrauben. Ein Kunstwerk in sich und das alles per Hand. Unglaublich. An einem anderen verlassenen Strand lernen wir eine Truppe Indonesier kennen, die uns super leckere Früchte schenkt und mit uns ein wenig quatscht, soweit das Englisch reicht. Es macht so viel Spaß, die Straßen entlang zu heizen, die Huckelpisten irgendwie abzufahren, sodass möglichst der Roller nicht auseinander fliegt und am Strand entlang zu düsen. Uschi schafft es auch, am Strand mit dem Roller umzufallen aber dabei passiert nichts weiter, wir fallen weich im feinen Sand. Den Rest der Tage leihen wir uns nochmal ein Roller aus. Es ist wieder genau so aufregend, wie das erste Mal. Nachdem wir ein Motorbike Rennen am Strand mit fahren, bei dem die Dorfjungs mit ihren aufgemotzten Rollern gegeneinander antreten, entdecken wir einen Pool. Mitten im Nirgendwo wurde ein kleines Freibad gebaut. Uschi nennt es auch „Dorfdusche“, denn tatsächlich waschen sich dort einige Leute, während wir dort sind. Das Wasser kommt vom Berg, fließt in den Pool und am anderen Ende ins Meer. Das bedeutet, dass das Wasser immer wieder erneuert wird und dadurch keine eklige Suppe ist. Wir spielen dort mit den Kids und sie sind ganz begeistert von der Drohne. Es ist eine willkommene Erfrischung, denn in Sulawesi ist es ebenfalls mega heiß! Wir wissen gar nicht mehr, wie sich Kälte anfühlt… Weiter geht’s zu einem Baumhaus. Reimar ist wirklich der Beste darin, einfach der Nase nach irgendwo hin zu fahren und dabei zufällig die besten Orte zu finden, die man sonst niemals finden würde. Was uns aber empfohlen wurde, sind zwei Aussichtspunkte. Wir erreichen sie über steile Schotterpisten mit dem Roller und genießen an einer Klippe die schönsten Aussichten. Witzig ist, dass die Indonesier immer super gerne Bilder mit Weißen machen. Vor allem mit Uschi und ihren blonden Haaren. So erwischt es uns immer wieder, dass Leute auf uns zu kommen und nach einem Foto mit uns fragen.

Am Abend essen wir meistens im Restaurant der Unterkunft oder bei einem Warung, ein lokales Restaurant. Beides ist sehr billig und sehr lecker.

Nach einer Woche an der Ostküste von Bira holt uns ein kleiner Trinkwassertransporter ab, die Koffer kommen auf die Abladefläche und auf geht’s an die Westküste Biras. Wir verbringen eine Woche in den Cosmos Bungalows, welche direkt am touristischeren Bira Beach liegen. Hier kommen wir nicht aus dem Staunen heraus. Wir haben ein Bungalow mit Meerblick direkt an der Klippe. Das Restaurant ist ebenfalls direkt an der Klippe mit Meerblick. Einfach traumhaft. Hier ist das Schnorcheln allein eine Attraktion. Jeden Tag schwimmen wir den relativ weiten Weg raus an das Hausriff und entdecken jedes Mal Schildkröten. Sicherlich 8 pro Tauchgang. Es ist der Wahnsinn. Auch an der Westküste leihen wir uns einen Roller aus. Der ist bloß deutlich klappriger und als wir los fahren wollen, ist die Benzinnadel bereits im roten Bereich. Also erstmal tanken. Das ist ganz witzig, denn das Benzin gibt‘s hier an jeder Ecke in alten Wasserflaschen abgefüllt. Der Shopbesitzer füllt uns das Benzin dann mit einem Filter in den Roller. Wir entdecken einen abgelegenen Strand weiter im Norden. Dort sind wir ganz allein. Wir kommen an und direkt ab ins Wasser. Hier sehen wir keine Schildkröten, dafür mehrere Riffhaie. Allein 4 in einem Schwarm. Unglaublich. Während Reimar Hörbuch hört, sammelt Uschi übergroße Riesenmuscheln und entdeckt ein paar Höhlen.

Was uns auf jeden Fall in den Ohren bleibt, ist das leise „Excuse me“, wenn uns das Personal bedient oder sie etwas wissen möchten, genau so, wie das „Photo, Photo“, wenn wieder jemand ein Foto mit uns machen will. Was auch extrem witzig ist und sich schon sehr eingebrannt hat, ist das ständige laute Nase hochziehen und Rotzen. Die Menschen ziehen hier gern mal lautstark die Nase hoch und spucken dann irgendwo hin. Auch wenn sie krank sind schniefen sie laut und rotzen. Haha… Super ekelig und für uns sehr untypisch aber hier komplett normal. Zu Reimar sagen sie immer „Hello Mister!“ und wollen ihm ein „Bintang cold“ andrehen. Mit Touristen verbinden die Menschen direkt, dass wir kaltes Bier wollen. Bintang ist das indonesische Bier, was Reimar auch echt lecker findet.

Südsulawesi ist traumhaft schön. Eine bunte Architektur und super freundliche Menschen. Die 2 Unterkünfte, die wir erleben durften, sind ein Traum, extrem erschwinglich und nur zu empfehlen. Bis jetzt waren diese 2 Wochen die größte Überraschung auf unserer Weltreise!

Bis bald, eure Herr & Frau Weltenbummler 👋🏻